"Die Eltern machen Schulkindern unbewusst am meisten Stress"
Schulpsychologin Michaela Huber erklärt, wie Eltern ihre Kinder unterstützen können, wenn es in der Schule einmal nicht so gut läuft.
Michaela Huber arbeitet als Schulpsychologin am Münchner Oskar-von-Miller-Gymnasium. Dort ist sie als Fachseminarlehrerin auch für die Ausbildung der Referendare zuständig.
SZ.de: Frau Huber, was verursacht Schulkindern am meisten Stress?
Michaela Huber: Das sind leider oft und unbewusst die Eltern. Viele haben zu wenig Distanz zur Schule, haben selbst Ängste und können damit ihren Kindern auch kein vernünftiges und stressfreies
Verhältnis zum Lernen vermitteln. Viele dieser Eltern meinen, dass man es nur über den Weg aufs Gymnasium und das Abitur im Leben noch zu etwas bringen kann. Und zwar nicht irgendein Abitur, ein
sehr gutes muss es sein.
Betrifft der Stressfaktor Eltern alle Kinder gleichermaßen?
Nein, besonders schlimm ist es für die feinfühligen und eher angepassten Kinder, diejenigen, die es allen recht machen wollen. Die spüren die Angst der Eltern und dadurch bekommen sie den Impuls,
alles perfekt machen zu müssen. Wenn solche letztlich ohne es zu wollen stressenden Eltern zu mir in die Sprechstunde kommen, sage ich gerne: "Gehen Sie in die Apotheke, kaufen Sie eine große
Flasche 'Heitere Gelassenheit' und nehmen Sie davon dreimal täglich 20 Tropfen." Nur wenn die Eltern in die eigene jahrelange Erziehungsarbeit, die sie geleistet haben, Vertrauen haben, kann sich
ihr Schulkind gut und entspannt entwickeln.
Kompletten Bericht lesen: http://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-die-eltern-machen-schulkindern-unbewusst-am-meisten-stress-1.3189494
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