Das Medikament Ritalin enthält den Wirkstoff Methylphenidat und verbessert die Konzentrationsfähigkeit sowie Ausdauer. Im Normalfall wird es nur bei übermäßigem Leidens- und Zeitdruck eingesetzt, sowie als letzte Möglichkeit. Für die betroffenen Kinder ist es wichtig, dass sie trotz AD(H)S ihre Stärken entwickeln können und individuell zugeschnittene, für sie optimale Therapien erhalten.
Bis heute gibt es keinen Test, der AD(H)S eindeutig feststellen kann. Stattdessen müssen einzelne Puzzleteile zusammengesetzt, interpretiert und alle möglichen Krankheiten ausgeschlossen werden. Steht die Diagnose AD(H)S fest, sollte die Therapie mehrere Bausteine umfassen. Etwa zwei Drittel der betroffenen Kinder haben weitere Begleiterkrankungen, die ebenfalls behandelt werden müssen: Typisch sind Legasthenie, aggressive Verhaltensstörungen oder Koordinationsprobleme. Kein Kind ist wie das andere; deshalb gibt es auch kein therapeutisches Patentrezept.
Über die Ursachen von ADS/ADHS streiten sich die Experten, dennoch finden sich ein paar gemeinsame Nenner: Die meisten Fachleute gehen davon aus, dass ADHS einerseits genetisch bedingt – also vererbbar ist. Aber auch biologische Faktoren, die vor allem vor der Geburt erworben wurden.
Interessant ist, dass ADHS bei Jungs weitaus öfter vorkommt als bei Mädchen, die eher zu ADS ohne Hyperaktivität ("verträumt") neigen, und dass im Schnitt ein Kind pro Schulklasse von ADHS betroffen ist. Außerdem sind Frühgeborene häufiger betroffen. Wichtig zu wissen: ADHS findet man bei Kindern aller Intelligenzgrade.
ADHS ist eine Störung, die aus einem komplexen und bisher wenig verstandenen Zusammenspiel zwischen neuro-biologischen, genetischen, psychischen und sozialen Faktoren entsteht. Obschon in unzähligen Arbeiten entwicklungsbedingte, genetische, toxisch-metabolische und psychosoziale Risikofaktoren identifiziert werden konnten, die das Auftreten von ADHS begünstigen, existiert nach wie vor kein Störungsmodell für die Erkrankung, das ausreichend wissenschaftlich begründet ist.
Für die Indikation von Maßnahmen und Therapien sind weniger das Vorhandensein der Symptome maßgeblich als viel-mehr der Leidensdruck des Kindes.
Richtige "Bausteine der Hilfe" sind:
- Emotionsregulationstraining
- Lob, Zuwendung und Konsequenz
- Kognitives Verhaltenstraining
- MKT Training
- Achtsamkeit
- Ergotherapie
- Musik und Schwingungs/Frequenz-Therapie
- Ernährungsumstellungen
- Biofeedback
- Neurofeedback
- Medikamente